Montag, 8. März 2010

Dorfprodukte aus Olivenöl





Wie die Dorfseife gemacht wird

Gülistan und Mabule die Frau vom Köhler Achmet, machen heute Olivenseife. Verarbeitet werden die Olivenölreste der Ölfässer und alte Seifenreste

Als Seifensiedekessel wird meist eine abgeschnittene große Öltonne verwendet. Die Tonnen mit 2 Griffen angeschweißt, konnte man vor einigen Jahren noch auf dem Wochenmarkt in Tire günstig erstehen. Einen alten 18 Liter Käse oder Ölkanister hat man zu Hause und 3 Kg Kostik kauft man ebenfalls auf dem Markt oder in der Eisenwarenhandlung.


Dazu braucht man noch einen Dreifuß, einen Stock zu Rühren, ein weiteres Gefäß für den Laugenstein und einen Schöpfer.
Holz wird im Wald gesammelt, Achmet hat genug Holz zu Hause, die Arbeit kann beginnen.
Seife machen beginnt man am Morgen. Es wird im Freien Feuer gemacht und die Tonne auf den Dreifuß gestellt. 2 Ölkanister frisches Quellwasser werden darin zum Kochen gebracht.
Wenn das Wasser richtig zu prickeln anfängt wird ein Kanister mit dem Possaöl, die Seifenreste, meist klein geraspelt in das kochende Wasser geleert.
Langsam wird die Mischung zum Kochen gebracht.
Der Laugenstein wird in einem dafür vorgesehenen Gefäß aufgelöst, immer in kleinen Mengen und schöpflöffelweise in die kochende Masse eingerührt. Nach Gefühl wird die kochende Mischung immer wieder gerührt. Es gibt keine Zeitangaben, keine Mengenangaben, kein Thermometer die Frauen haben im Gefühl, was sie zu tun haben.







Ab und zu wird ein wenig kaltes Wasser dazugegeben, bis sich die Masse verdickt und sich Seife von der Lauge trennt. Probe mit dem Rührstock. Die Seife rutscht am Stock ab. Ein wenig wird entnommen und auf der Hand wird die Probe gemacht. Die Seife wird mit einer Hand voll Salz „ausgesalzen“. Der Topf wird vom Feuer genommen und die Seife wird abgeschöpft.




Keine Seifenformen…

Im Haus wird am Boden eine Ecke mit Plastik ausgelegt. Latten für die Umrandung zurecht geschnitten. Hier wird die Seife vorsichtige hineingeleert.
Fotos vom Herrichten der Form. Hintragen der Seife, dem Hineingiessen,
Die Seife wird abgedeckt und nach etwa 7-8 Stunden geschnitten.
Keine handlichen Formen, Würfel zu 300 und 400 gr. Fürs Wäschewaschen.
Etwas handlichere Stücke für den täglichen Gebrauch.
Die Lauge ist für die Frauen eine Kostbarkeit, sie wird in Flaschen gefüllt und als Putz und Waschmittel verwendet. Man geht mit der stark ätzenden Flüssigkeit recht locker um.









Die Frauen produzieren ihren Jahresbedarf, und was zuviel ist wird am Markt verkauft.
Trotz aller Angebote in Supermärkten, weiß man die Dorfseife zu schätzen.





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